Freitag, 26. Juni 2015

Goldglanz



Goldglanz der Ewigkeit

Es gibt Menschen, die tragen durch diese Zeit
mit sich und an sich ein Stückchen Ewigkeit.
Durftest du schon mit solch einem Menschen wandern?
Er unterschied sich äußerlich gar nicht von all den andern.
War vielleicht einfach und von den Leuten nicht angesehen.
Du aber lerntest sein tiefstes Denken verstehen.

Du wusstest, woher der Glanz in dies Antlitz gekommen,
von wem diese Hände die Kraft zum Segnen genommen.
Du blicktest in seiner Seele heilig verborgenes Leben
und ließest von seiner Liebe köstlichen Reichtum dir geben.
Du legtest dein Leid auf sein Herze, du bautest auf ihn.
Und als nun das Leben euch hieß, getrennt eures Weges zu ziehn,

da wusstest du wohl, weil dir der Wandrer begegnet,
war dir der Alltag des Lebens durch seine Liebe gesegnet,
und eine der vielen köstlichen Sonntagsgaben
der Ewigkeit würde es sein, ihn droben wiederzuhaben.
Das war ein Mensch, der durch seine und deine Zeit
trug ein wenig vom heiligen Goldglanz der Ewigkeit.



(c) M. Feesche