Donnerstag, 4. Oktober 2018

Im Reich der Sterne



Es spannt die Liebe ihre Schwingen
und lädt mich ein zum Sternenflug.
Sie weiß wohl um das heiße Ringen,
um manchen schweren Atemzug,
wenn traurig mir wird Herz und Sinn,
und ich dem Gram ergeben bin.

Ich schleppe mich mit Kraft und Mühen
auf die gespreizte Federpracht.
Wer hat mir nur den Mut verliehen?
Wer wirkt nur hinter dieser Macht,
die rettend sich zur Trübsal beugt
und hoffnungsvolle Wege zeigt?

Hinauf, hinauf ins Himmelweite
trägt mich die Liebe. Hoch hinauf.
Das Lebensbuch schlägt eine Seite
mir unbekannter Welten auf.
Und dann, und dann ... da bist du ja:
der Erde fern und hier so nah.

Auf Erden stand ich vor dem Grabe
und weinte bitterlich um dich,
weil ich doch glaubte: "Ach, ich habe
dein Lachen nimmermehr um mich."
Und nun? Oh, Liebe! Liebe, du ....
Wie süßlich doch die Himmelsruh' ....

Vergnügter Tanz im Reich der Sterne
und unbeschwerte Seligkeit.
Du hast das Paradies so gerne,
und blühst in deiner Ewigkeit
wie einer jungen Rose zarter Trieb,
und rufst mir zu: "Ich hab dich lieb."


(c) Bettina Lichtner