Dienstag, 6. September 2016

Frei von der Todesfurcht


Ich erinnere mich einer frommen Greisin, die zu mir sagte: "Sich vor dem Tod fürchten? Seit den letzten fünfzig Jahren habe ich jeden Morgen vor dem Frühstück meinen Fuß in den Jordan getaucht; wie könnte ich mich denn jetzt fürchten, zu sterben? Sterben? Wir sterben hundertmal, wir sterben jeden Morgen und jeden Abend, wenn wir uns zum Schlafen niederlegen. Wir sterben im Glauben, deshalb, wenn 's zum Sterben geht, wird es eine alte Beschäftigung sein. Wir werden sagen: "Ah, Tod, du und ich wir sind alte Bekannte, ich habe dich jeden Abend bei mir in der Kammer gehabt, habe jeden Tag mit dir geredet, den Totenschädel auf meinem Kammertisch gehabt und oft an dich gedacht. Tod, endlich bist du gekommen, du bist aber ein willkommener Gast. Du bist ein Engel des Lichts, der beste Freund, den ich je auf Erden gehabt habe!" Warum denn sollten wir den Tod fürchten, da nimmermehr zu befürchten ist, dass Gott uns im Tode verlassen wird!"


(Charles Haddon Spurgeon, 1834-1892)