Sonntag, 31. Mai 2015
In Träumen
In Träumen bin ich heldenhaft
auf Turm und Berg geklettert,
mit Rittermut und Löwenkraft.
In Träumen hab ich 's leicht geschafft,
und jede Angst zerschmettert.
Ich kletterte hinauf zu dir
in ungezählten Nächten.
Du öffnetest die Himmelstür
und warst so liebevoll zu mir.
Ich hätt' 's nie missen möchten.
In Träumen, da bezwang ich gern
die allerhöchsten Höhen,
allein, um dich auf deinem Stern
nun endlich einmal nah statt fern
im Engelskleid zu sehen.
Erst wenn der Wecker morgens schlug,
war 's aus mit meinen Träumen.
Dann kam des Tages Eilzug,
der mich in Windeseile trug
aus allen Himmelsräumen.
Ich bin ein Freund des Tages nicht.
Der Nacht gehört mein Sehnen.
Ja, wenn die dunkle Nacht anbricht,
liegt mir ein Lächeln im Gesicht.
Ihr Traum wird mich verwöhnen.
Fürwahr, ihr Traum ist Goldes wert.
Ihr Traum bringt dich mir wieder.
Ein Traum, der mir allein gehört.
Es ist der Tag nur, der mich stört.
Nun träumt, ihr müden Lider ...
(c) Bettina Lichtner