Dienstag, 25. März 2014

Glücklich ohne Weh

Sieh, was ich geworden bin,
seit der Tod dich mir entriss.
Meine Haut ist seidendünn,
meine Zeit ist ohne Sinn,
meinem Leben fehlt der Biss.

Hör', was meine Zunge spricht.
Nicht mehr fröhlich ist ihr Wort.
Jeden Tag hält sie Gericht,
und versteht sich selber nicht.
HILFE, Wörter über Bord!!!

Spürst du auch die Einsamkeit,
die mich ohne Laut zerfrisst?
Du in deiner Ewigkeit
weckst in meiner Seele Neid,
weil du jetzt so glücklich bist.

Glücklich ohne Weh und Au.
Glücklich ohne Erdenpflicht.
Keinen Stress mehr, kein Radau.
Friedlich weites Himmelblau.
Ach, wer neidet es dir nicht …

Mir jedoch bleibt Schmerz und Co.
Tränen, Trübsal, Traurigkeit.
Und dein Stern strahlt hell und froh,
weit weit weg im Irgendwo.
Fern von aller Menschenzeit.

Ich? Ach ich, ich armer Tor,
irr' verwirrt im Land umher.
Seit ich all mein Glück verlor,
komm ich mir verloren vor,
suchend, krank und innen leer.



© Bettina Lichtner