Sonntag, 20. Juli 2014
Treppenstille
Die stille Treppe. Und ich steh'
am Ende ihrer Stufen
und habe dich gerufen.
Ich rief dich so wie eh und je.
Doch ist mein Ruf im Treppenhaus
verhallt. Ich bin beklommen,
denn du bist nicht gekommen.
Da bricht der Schmerz aus mir heraus.
Und plötzlich reißt die Wahrheit mich
aus sämtlichen Gedanken.
Die Welt gerät ins Wanken,
denn du bist tot. Ein Seelenstich …
Ich glaube nicht, ich fasse nicht,
ich weine und erschrecke.
Da kommst du um die Ecke
und küsst mir zärtlich das Gesicht.
Ich fühl' den Hauch, den Atem dein
am Ende dieser Stufen.
Du kommst mir wie gerufen.
Es könnt' das Glück nicht größer sein ...
© Bettina Lichtner