Donnerstag, 7. November 2019

Aufgewirbelt



Aufgewirbelt liegt die Stunde!
Eben ritt der Tod durchs Tal,
riss den Atem aus dem Munde,
brachte Tränen ohne Zahl.

Zog die Seele aus dem Trauten,
lautlos, dem Gespenste gleich.
Pläne, die zum Berg sich bauten,
zog er allsamt in sein Reich.

Dort, wo just das Lachen lachte,
ist der Platz nun menschenleer.
Keiner, der den Tod bedachte.
Schmerz und Trauer laufen quer.

Warm noch liegt dein Hauch des Lebens
auf dem kleinen Fleckchen Welt.
Mitten in der Lust des Strebens,
hat das Ende sich gesellt.

Zwischen denen, die noch blieben,
griff Gevatters Rechte zu.
Das WARUM fischt blind im Trüben,
sucht den Sinn der letzten Ruh'.

Möchte nur zu gern begreifen,
was nicht zu begreifen ist.
Während sich die Fragen häufen,
webt die Liebe ihr Gerüst.

Webt es zwischen Tod und Leben,
bindet, schnürt und zurrt und spinnt.
Kann 's wahrhaft ein Ende geben,
wo solch Liebesbande sind?


(c) Bettina Lichtner