Samstag, 27. Dezember 2014

Eine Handvoll Zeit




Aufgeblüht - doch nicht in Gänze.
Abberufen mittendrin.
Eine Handvoll kleiner Tänze.
Das alleine war dein Sinn.

Lächeln uns und Zeit zu schenken.
Zu Besuch - für den Moment.
Niemals an sich selbst zu denken,
nur an uns. Und schon getrennt.

Nur ein wenig umgesehen
auf der Welt und schon Adé.
Will die Uhren rückwärts drehen.
Denn das Vorwärts tut so weh.

Aufgeblüht und schon vergangen.
Abberufen vor der Zeit.
Hab' dein Lächeln eingefangen.
War noch lange nicht so weit ....



(c) Bettina Lichtner

Freitag, 26. Dezember 2014

Donnerstag, 25. Dezember 2014

lieben durch leiden



Adé, ihr so glänzenden Zeiten.
Ich werde im Herzen ein Zimmer bereiten,
auf dass ihr dort wohnet und Freude mir bringt,
sobald mir die Stunde ein Klagelied singt.

Habt Dank für so viele Momente.
Ach, wenn ich sie nochmals im Arm wiegen könnte ...
Nun wieg' ich sie innen. Das sei mir genug.
Sich dankbar zu zeigen, erweist sich als klug.

Das Leben steht lange geschrieben
in göttlichen Büchern. Drum will ich es lieben.
Und will nicht verfluchen, was Gott sich erdacht.
Er hat ja gewiss sich Gedanken gemacht.

Es ist die perfekte Geschichte.
Und wenn ich die traurigen Abschnitte lichte,
dann zeigt sich dahinter (und dauert 's auch lang),
es fügt sich zusammen, was schmerzhaft zersprang.

Wir lernen zu lieben durchs Leiden.
Es machen uns Trauer und Schmerzen bescheiden.
Wir werden erkennen: Die glänzende Zeit
war einst unser schönstes und wertvollstes Kleid.



(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Nur wer loslässt ...




Ich bin da, dich zu behüten.
Ganz egal, wo du auch seist.
Ich bin da, dir Zeit zu bieten,
dass du dich vom Schmerz befreist.

Weine nur, ich will dich halten.
Lass dein Leid auch meines sein.
Lass die Tränen einfach walten,
bist ja nicht aus kaltem Stein ...

Nur hinaus mit den Gefühlen.
Zwäng' sie nicht in ein Korsett,
weil 's die Umwelt gerne hätt'.
Lass sie mit den Uhren spielen.

Schick sie alle auf die Reise.
Nur wer loslässt, wächst und blüht.
Ich bin da. Und still und leise
hab ich mich um dich bemüht.

Dass du wieder Hoffnung findest.
Ich bin da! Bei dir. So nah.
Wenn du mich nicht weiter bindest,
wirst du 's spüren: ich bin da .....



(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Jetzt sind sie weg



Die Seele kämpft ums Überleben.
Die Zeit ist rau und eisgekühlt.
Das Schicksal hat ins Herz gezielt
und keine Chance zur Flucht gegeben.

Und plötzlich dieses Fingerzeigen
auf dich, weil du im Kummer bist.
Und dass der Kummer störend ist,
das zeigen sie mit ihrem Schweigen.

Sie rennen fort nach Süd und Westen,
nach Ost und Nord. Bloß weg von dir.
Allmählich kriegst du ein Gespür:
die Freunde waren nicht die Besten ...

Die Tränen sind nicht gern gesehen.
Drum sieht die Welt auch gar nicht hin.
Ich hoffe, dass ich Kraft gewinn',
durch diese kalte Welt zu gehen.

Ja, ja, man ist doch schnell alleine.
Und schneller noch die Freunde los.
Die, welche gestern noch so groß
sich prangerten als ewig deine ...

Geheuchelt war 's. Mit allen Silben.
Ihr güldnes Leben duldet 's nicht,
wenn einer nur von Schmerzen spricht.
Wie rasch doch Freundschaften vergilben ....


(c) Bettina Lichtner


Dienstag, 16. Dezember 2014

Hölle Hölle Hölle



Die Hölle auf Erden - ich weiß, was das heißt.
Wenn ständig ein Schatten die Sonne umkreist.
Wenn keiner mehr Licht macht und gar nichts mehr bleibt.
Wenn rund um die Uhr dieser Schmerz dich betäubt.

Wenn gar nichts mehr schön ist und nichts mehr erfreut.
Wenn 's Herz in der Brust ständig "RETTE MICH" schreit.
Wenn jeder Gedanke dem einen nur gilt:
dass endlich die Freude die Stunde dir füllt.

Wenn schmerzlich bewusst wird: vorbei ist vorbei.
Und wenn du nur wünschst, dass es wieder so sei
wie gestern, da alles so ahnungslos war.
Und wenn du dir wünschst, es wär' alles nicht wahr ...

Wenn keiner mehr da ist, der hält und der stützt.
Wenn keiner den Mut mehr zum Trösten besitzt.
Wenn keiner mehr zuhört und keiner mehr spricht.
Wenn Freundschaft um Freundschaft allmählich zerbricht.

Und wenn du allein bist, so richtig allein,
dann weißt du, dann ahnst so: Das muss sie wohl sein,
die Hölle auf Erden. Der Weg ohne Ziel.
Ich kann dich verstehen. Ich kenn das Gefühl ....


(c) Bettina Lichtner

Samstag, 13. Dezember 2014

Zimmer gebucht


Ich hätt' sie gern wieder, die leuchtenden Tage.
Mit all ihrer Wärme. Was brauche ich mehr?
Es fehlt das Vertraute. Es fehlt mir so sehr ....
Es fehlt mir so sehr, dass ich 's nimmer ertrage.

Die Schwermut sitzt fest und die Sehnsucht treibt Blüten.
Ich war nicht gefasst auf ein Leben bei Nacht.
Ich habe mir niemals Gedanken gemacht,
dass Schmerzen und Trauer so rasch in mir wüten ...

Nun fall' ich zusammen und fall' auseinander,
und bin nicht mehr die, die ich gerne noch wär'.
Und während ich trostlose Stunden gebär',
da führt uns die Liebe ganz leis' zueinander.

Die leuchtenden Tage, sie bringt sie mir wieder.
Sie pflanzt sie mir ein in den ewigen Geist.
Wann immer mein Herz zu dem deinigen reist,
erfüllt eine Freude die trauernden Glieder.

So leb' ich nach innen. Denn dort sind die Zeiten,
die einstmals so leuchtend, für immer verwahrt.
Und wird mir das Dasein zu düster und hart,
dann buch' ich ein Zimmer in inneren Weiten.



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 11. Dezember 2014

teardrops



Hätte ich die Tränen nicht, wie sollt' ich 's Herz befreien?
Alle Last wird fortgespült, hinaus ins Meer der Zeit.
Wer es nicht verstehen kann, der möge mir verzeihen.
Wenn er es verstehen will, dann trage er mein Kleid ...

Hätte ich die Tränen nicht, ich könnt' es nicht ertragen -
dieses neue Leben ohne dich und ohne Licht.
Tränen können so viel mehr als alle Worte sagen.
Ja, sie sind der Notausgang, wenn alle Welt zerbricht.

Hätte ich die Tränen nicht, die Seele würd' zerreissen.
So jedoch gewinnt sie wie durch Zauber neue Kraft.
Will mich gar die Trauer aus den Lebensbahnen schmeissen,
sind mir meine Tränen wie ein heilsamer Saft.

Hätte ich die Tränen nicht, den Abschied zu verschmerzen,
nun bei Gott, ich wüsste nicht, wohin mit all dem Leid.
Alle meine Tränen sind aus tiefstem, tiefstem Herzen
ganz alleine dir und dem Vergangenen geweiht ...




(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 9. Dezember 2014

Heute ein Wrack



So wander' ich weiter durchs finstere Tal,
wo spärlich, nur spärlich das Sonnenlicht bricht,
wo Schatten mit Schatten und Einsamkeit ficht,
und trage so schwer an dem schmerzhaften Mal.

Ich wage nur zögernd den Schritt in die Welt,
die lärmende, heuchelnde Menschen gebiert,
die nimmer je rastet, die ständig pulsiert,
und bleibe allein auf mich selber gestellt.

Allein mit der Trauer, die weiterhin beisst.
Die kein Interesse beim Nächsten erweckt.
Die ewig und tief in der Seele mir steckt,
bis dass sie erschöpft in die Endlichkeit reist.

Ich kämpfe ums Leben, das keines mehr ist.
Ich nähre den Körper, ich atme, ich bin.
Ich bin nur ein Wrack, ohne Ziel, ohne Sinn,
seitdem du ein Sternchen am Himmelszelt bist ...


(c) Bettina Lichtner

Montag, 8. Dezember 2014

Herz aus Seide



Das purpurrote Rosenblatt,
das mir im Sommer noch so satt
und lebensfroh ins Auge stach -
es welkte leise und zerbrach.

Sein unbeschreiblich süßer Duft
hängt selbst noch in der Winterluft,
und lässt mich denken an die Zeit
der ahnungslosen Leichtigkeit.

Es fühlte sich wie Seide an
und nahm mich vollends in den Bann.
Ich goss es morgens und es trank
und schenkte sich mir her zum Dank.

Ein kurzer Tanz, denn ich vergaß,
dass auch der Tod zur Seite saß.
"Nun, Röslein, ist das Spiel vorbei,
doch deine Wurzeln treiben neu ...

Und folgen nun auch Eis und Schnee,
was kümmert mich denn das Adé?
Ich weiß es ja, du kehrst zurück,
denn in den Wurzeln liegt das Glück."



(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 7. Dezember 2014

only love



Es ist diese bittre Pille,
die das Leben uns verschreibt,
die uns lähmt und uns betäubt,
und uns Leere bringt statt Fülle.

Jeder, jeder muss sie schlucken,
mag er noch so wehrhaft sein,
denn das Schicksal flößt sie ein,
und die Demut lässt uns ducken.

Nebenwirkung? Schmerz und Leiden.
Sie schlägt übel aufs Gemüt.
Sie ist unser Trauerschmied,
niemand wird uns drum beneiden.

Doch es gibt ein Gegenmittel,
das ihr Macht und Einfluss nimmt,
und uns leise milde stimmt
(vielleicht bleibt ein schwaches Drittel ...):

Nur die Liebe wird uns retten
vor der Bitterkeit der Zeit.
Sie - in ihrer Einfachheit -
löst die auferlegten Ketten.



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 6. Dezember 2014

Unnütze Pläne



Es war einmal ein schönes Leben,
das ahnte seine Schatten nicht,
das wollte sich zum Besten geben,
da schlug das Schicksal ins Gesicht.

Ab dem Moment verschwand das Lachen,
und alle Zukunft, aller Traum.
Was nützt es, Plan um Plan zu machen?
Zu plötzlich fällt das Blatt vom Baum ...

Ich träumte oft in jungen Jahren
von einem Lebens-Happy-End.
Von dunklen Stunden und Gefahren
war ich gedanklich weit getrennt.

Und es lief glücklich, lief so glücklich.
Bis jener Tag die Nacht gebar.
Kein Happy End. Und augenblicklich
war nichts im Leben wie es war ....



(c) Bettina Lichtner

Freitag, 5. Dezember 2014

Der Wiederkäuer



Ihr vermeidet eine Frage,
nämlich die nach dem Befinden.
Weil ich ja womöglich sage,
dass die Schmerzen nicht verschwinden.

Weil ich ja womöglich spreche
von den immer gleichen Qualen,
vielleicht auch zusammenbreche,
statt mir alles bunt zu malen.

Weil ich nicht vom Jammern lasse.
Weil ich weine, weine, weine,
und nach Eurer Hilfe fasse,
doch mein Klagen macht Euch Beine.

Und Ihr flüstert: "Meine Güte,
immerzu dieselbe Leier!"
Und Ihr bittet: "Gott behüte
uns vor diesem Wiederkäuer."

Deshalb meidet Ihr die Frage
nach dem jetzigen Befinden.
Und Ihr zeigt mir: "Ach so trage
DU dein Kreuz. Und wir verschwinden ..."

Doch wo alte Freunde flüchten,
treten neue leis' zur Seite,
die nicht lästern, mich nicht richten,
wenn ich meine Seele häute.



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Spring raus!




Alte Fotos. Neue Tränen.
Müßig schon, es zu erwähnen,
dass es schwer ist, zu verstehen,
dass wir uns nicht wiedersehen.

Diese Fotos sind mein Hafen -
dort, wo all die Zeiten schlafen,
die mir jetzt die Nächte rauben,
denn ich will 's und will 's nicht glauben ...

Könntest du dem Bild entspringen,
ach, ich würde fröhlich singen,
würde deine Hände greifen,
dich mit Küssen überhäufen,

und den Tod zum Teufel jagen.
Und ich würde zu dir sagen:
"Dieses eine musst du wissen:
ES WAR SCHLIMM, DICH ZU VERMISSEN !!!"

Doch die Fotos schweigen. Schweigen.
Keine Chance, dir je zu zeigen,
welche Scherben mich umgeben
seit dem Los, allein zu leben.

Alte Fotos. Neue Tränen.
Noch und noch will ich 's erwähnen:
ES IST SCHWER ZU AKZEPTIEREN,
NIE MEHR DEINE HAND ZU SPÜREN ....


(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Leere Jahre



Wieder so ein leeres Jahr ....
Hunderte von dunklen Tagen.
Leid und Schmerz. Ein treues Paar -
gibt es sich denn nie geschlagen?

Immerzu das eine Bild:
dass dein Herz dir wieder schlüge!!!
Doch der Wunsch bleibt unerfüllt,
und die Trauer fährt die Siege.

Meine Welt ..... ein Stückwerk nur.
Meine Ganzheit ging verloren.
Es ist nichts mehr in der Spur.
Alles Glück hat sich verschworen.

Rabenschwarz. Für immer Nacht.
So sieht 's aus in meiner Seele.
Wenn doch wer das Licht anmacht
in der kalten Innenhöhle ...

Wieder steht ein leeres Jahr
vor der Tür mit dunklen Tagen.
Leid und Schmerz - das treue Paar
hat nichts Neues mir zu sagen.



(c) Bettina Lichtner


Dienstag, 2. Dezember 2014

Denkt daran ...



Denkt daran, wie froh wir waren
in den gottgeschenkten Jahren.
Welchen Reichtum wir besessen,
sollt Ihr niemals je vergessen.

Denkt an mich, doch lasst das Weinen!
Lasst die hellsten Lichter scheinen,
wenn Ihr durchs Vergang'ne schreitet,
dass ein Lächeln Euch begleitet.

Denkt auch immer an die Tiefen,
die uns in die Quere liefen,
die, statt sie das Herz vereisten,
immer mehr zusammenschweißten.

Denkt an all die Höhenflüge.
Legt sie wieder in die Wiege.
Wärmt sie, nährt sie, dass sie blühen
und Euch durch die Seele ziehen.

Denkt daran, wie froh wir waren!
Lasst den Schmerz zur Hölle fahren.
Nehmt das Licht in beide Hände,
und das Finstre ist zu Ende ...



(c) Bettina Lichtner