Montag, 10. November 2014
Wenn der Trost sich dünne macht
Die Einsamkeit ..... so neu, so fremd.
Als ob das Leben hakt und klemmt.
Es geht nicht vorwärts. Stillstand. Halt.
Ich rufe in den Menschenwald:
"So helft mir doch. Ich bin allein.",
doch niemand will mein Retter sein.
Sie gehen weiter. Taub und stumm.
Sie drehen sich noch nicht mal um.
Ich seh' direkt ins Herz aus Eis,
und weil ich es nicht anders weiß,
verkriech' ich mich ins Schneckenhaus,
und komme hundert Jahr nicht raus ...
Es fällt nicht auf, wenn einer fehlt.
Es hat ja keiner nachgezählt.
Der Trauernde ist eh nur Last
in einer Welt, wo 's keinem passt,
wenn einer seine Tränen zeigt.
Der Welt ist 's lieber, wenn man schweigt.
Sie schreien NEIN, wenn du sie plagst
mit deinem Kummer, wenn du wagst,
den Schmerz auf einem Goldtablett
ins Licht zu tragen - breit und fett -.
Sie schreien NEIN, denn keiner will
vom anderen den Seelenmüll.
Vielleicht, vielleicht erkennen sie
(so ist des Lebens Ironie),
wenn sie in eignen Nöten sind,
wie schnell der Menschenkreis sich dünnt,
wenn man ein Wort des Trostes braucht ...
Wie schnell die Feigheit untertaucht ...
(c) Bettina Lichtner