Auch auf dem Friedhof verwittert die Rose.
Liegt da so sterbend im herbstlichen Moose,
über und über mit Tränen benetzt,
ohne dass jemand ein Denkmal ihr setzt.
Ist sie verwelkt, ist sie baldigst vergessen.
Eben noch tröstend am Grabe gesessen,
wirft man sie fort ohne Dank, ohne Wort.
Niemand bemerkt, wie sie weinend verdorrt.
Kurz war ihr Schauspiel. Ihr Dienst ist beendet.
Niemand, der Tränen und Grüße ihr sendet.
Niemand, der 's Röslein auf Erden vermisst.
Tot ist ja der, den man eiligst vergisst ...
(c) Bettina Lichtner