Samstag, 2. Februar 2013

Tausend Träume

Ungezählte Kerzen brennen
auf dem Grabe und daheim.
Kannst du sie vom Stern erkennen?
Ahnst du auch, wovon ich träum'?

Träume, dass ein Engel käme
und den Kuss, den ich geweint,
mit ins Himmelblaue nähme,
dass er sich ums Sternchen zäunt.

Träume, dass ein Vogel flöge
und das Wort, das ich ersann,
mit in deine Höhen zöge,
dass es dich umarmen kann.

Träume, dass der Regenbogen
einmal seinen Schleier hebt.
Und da bin ich - ungelogen -
eiligst zu dir raufgeschwebt.

Träume, dass ein weißer kleiner
Falter mich nach oben bringt.
Aber leider kam ja keiner.
Doch die Hoffnung winkt und winkt.

Träume, ich wär' selbst beflügelt.
Weißt du auch, was dann geschah?
Hab 's mir so schön ausgeklügelt:
du und ich - wir war'n uns nah.


(c) Bettina Lichtner