Donnerstag, 17. August 2017

Wir sind des Herrn



"Leben wir, so leben wir dem Herrn. Sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, ob wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn." (Römer 14, 8)


Allgewaltiger, allweiser und gnädiger Gott ! Wir liegen hier vor dir in großen Nöten, die uns nach deinem heiligen Willen betroffen haben. Da es dein Wille ist, dass wir in Leiden und Schmerzen unsere Tage zubringen, so wollen wir uns beugen unter deine gewaltige Hand. Wie du uns führst, so wollen wir gehen. Du allein weißt, warum wir leiden sollen. Du bist der beste Helfer in aller Not. Lebend oder sterben sind wir dein. Ach, dass wir in diesen Tagen recht erkennen möchten, was allein zu unserem Frieden dient. Alles, was die Welt uns vorspiegelt, ist doch nur Schein. Was sind der Welt Freuden und Zerstreuungen, der Menschen Schmeicheleien und Redensarten! Nur was wir dem Herrn Christo gelebt, ist wahrhaftiges Leben und verhilft zu seligem Sterben. Wer aber wollte nicht des eigenen Todes eingedenk sein, wenn er den Ernst des Lebens überall schaut. Ja, Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.

Herr, lehr mich stets mein End bedenken,
und wenn ich einmal sterben muss,
die Seel in Jesu Wunden senken
und ja nicht sparen meine Buß.
Mein Gott, ich bitt durch Christi Blut,
mach 's nur mit meinem Ende gut.
Amen.

(Seelsorger Karl Eichner, 1905)

Mittwoch, 16. August 2017

Ende heißt Ende



"Bevor meine Schwester Betsie im Konzentrationslager starb, empfing sie vom Herrn eine Vision, um mir den Auftrag zu zeigen, den ich nach dem Krieg ausführen sollte.
Als ich diese Aufgabe verlassen musste, erfüllte mich große Traurigkeit. Ich verfiel sogar in Depressionen, bis jemand mich darauf hinwies, dass die Bindung an einen Menschen, der gestorben ist, auch Sünde ist. Ich wurde davon befreit und der Herr schenkte mir großen Frieden."

"Herr, die Wünsche derer, die wir lieben, sind uns eine angenehme Bindung, aber nur so lange, als sie uns nicht davon abhalten, dein Werk zu tun. Hilf uns, Bindungen abzulegen, die nach deinem Willen zu Ende sein sollen."


(Corrie ten Boom, 1892-1983)

Mittwoch, 9. August 2017

Auf dem Weg


"... solange du noch bei ihm auf dem Weg bist." (Matth. 5, 25)


Wir sind auf dem Wege - mit diesem Wort beschreibt das Evangelium unser Leben. Unser Leben mit all seiner Mühe und Arbeit, seinem Ringen und Entsagen, seinen Tränen und seinen Freuden ein Weg. Wohin? Ins Grab? Soll das der Endpunkt eines Weges sein, an den Gott so viel Liebe und Treue gewendet hat? Soll das der Abschluss all unseres Tuns und Leidens sein?

Wie unser Leben von Gott ausgegangen ist, so muss es wieder zu Gott kommen. ER steht am Ende des Weges. Auf Ihn hin muss unser Leben seine Richtung nehmen, wenn es recht gelebt sein will. Mit dem Blick auf Ihn muss es sein Ziel, auch seinen Inhalt gewinnen.

Wir sind auf dem Wege, und am Ende des Weges wartet Gott auf uns, dem wir Verantwortung über unser Tun und Lassen geben müssen. Wer das bedenkt, der nutzt seine Zeit aus und sieht jeden Tag an als eine Gabe von Gott, aber auch als eine Aufgabe für Gott; der sorgt dafür, dass Gott seinem Leben Inhalt und Gehalt gibt, und alles, was nicht Gottes ist, das wirft er von sich; der trachtet danach, dass Jesu Bild in ihm immer mehr Gestalt gewinne und lässt sich vom Heiland weisen und sagen, wie er recht wandeln soll; der nimmt Jesu Leiden und Sterben in sein Leben, dass er Vergebung habe und Frieden erlange und die Gerechtigkeit besitze, die vor Gott gilt.

Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Aber lehre uns auch bedenken, dass wir leben können und leben sollen durch den, der gesagt hat: Ich lebe, und ihr sollt auch leben; auf dass wir selig werden! Amen.


(Dr. Paul Conrad, 1865-1927)

Freitag, 4. August 2017

Lied "I'll fly away"

Zitat Michelangelo

Selig ...



"Selig ist die Seele, welche öfters an die letzte Stunde gedenkt, da alle Dinge dieses Lebens werden ein Ende nehmen, alles Freudige und alles Traurige, alle Ehre und alle Schmach ..."


(c) Thomas von Kempen, 1380-1471