Donnerstag, 9. April 2015
Die Weberin
Wahre Liebe bleibt bestehen.
Nach dem Tode ist davor.
Was vergänglich ist, muss gehen
durch das ewigliche Tor.
Doch die Liebe - welch ein Segen -
ist die Kraft auf schweren Wegen.
Sie alleine leuchtet weiter,
selbst in tiefgeschwärzter Nacht.
Sie ist schweigender Begleiter,
wenn das Leid uns mundtot macht.
Wenn es sie nicht geben würde,
nicht zu tragen wär' die Bürde.
Sie ergreift uns, wenn wir fallen,
und sie stellt uns wieder hin.
Welten, die zusammenprallen,
ist sie eine Weberin,
denn sie wird die Lebensfetzen
wieder neu zusammensetzen.
Doch wir müssen uns gewöhnen
an das neu gemalte Bild,
da sich Altes mischt mit Tränen,
und der Sinn sich neu erfüllt.
Ohne Liebe ganz unmöglich!
Ohne Liebe? Unerträglich ...
Sie ist Brücke, Ufer, Sonne,
Halt und Schutz und bester Freund,
ist die einzig wahre Wonne,
wenn 's das Leben bitter meint.
Glücklich der, der sie behütet,
und ihr nicht den Mund verbietet.
(c) Bettina Lichtner
Sonntag, 5. April 2015
Es ist unmöglich
Kein Wort der Welt kann je erklären,
wie 's Herz sich fühlt, wenn einer fehlt.
Und wenn 's auch gut gemeinte wären -
es hätte keines mich beseelt.
Es ist unmöglich, zu beschreiben,
wie schmerzlich Tod und Abschied sind.
Es ist ein Auf-der-Stelle-Bleiben.
Ein urplötzlicher Gegenwind.
Kein Mensch kann jemals nachempfinden
(bevor er es nicht selbst erlebt),
wie weh es tut, sich loszubinden
von dem, der sich ins Herz gewebt.
"Die Liebe bleibt.", hör' ich sie sagen.
Doch wünscht' ich mir mit Haut und Haar
zurück, den sie zu Grabe tragen,
mit allem, wie es früher war.
Ich will den Körper wieder fühlen
von dem, der mich so rasch verließ.
Mit seinen Blicken will ich spielen,
die mir beizeiten gar so süß ...
Will mit ihm reden, weinen, lachen,
so wie ich 's gestern doch erst tat.
So schwer ist 's, sich bewusst zu machen,
dass ihn der Tod zu Tische bat.
Es gibt kein Wort für dieses Leiden.
Es gibt kein Wort, dem 's je gelingt,
sich in mein Wehgefühl zu kleiden,
und wenn 's auch noch so passend klingt.
(c) Bettina Lichtner
Freitag, 3. April 2015
Die stumpfe Schere
Dem Tod ist nicht die Macht gegeben,
die Liebe zwischen dir und mir
in die Vergesslichkeit zu heben!
Denn wer geliebt wird, bleibet hier!
Der Tod hat eine stumpfe Schere!
Das Band der Liebe trotzt dem Schnitt.
Und bringt er auch dem Herzen Schwere,
so weht auch Dank und Hoffnung mit.
Ein Dank für die erlebten Zeiten,
und Hoffnung auf ein Wiedersehn.
"Lass, Tod, nur deine Glocken läuten -
nie nimmt ihr Klang, was mir so schön ..."
Denn singt die Liebe ihre Lieder,
was nützt der triste Glockenschlag?
Allein die Liebe ringt sie nieder -
die Traurigkeit an manchem Tag.
So ist nur ihr die Macht gegeben!
Der Tod ist nichts als nur ein Wort.
Denn wer geliebt wird, bleibt am Leben!
Und wer geliebt wird, lebet fort.
(c) Bettina Lichtner
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