Donnerstag, 15. Mai 2014
Montag, 12. Mai 2014
Die ärgste Qual
Die Dunkelheit, die Dunkelheit,
die ist des Lebens schwerste Zeit.
Sie hüllt dich ein ganz unverhofft,
und unverhofft kommt oft …
Die Finsternis, die Finsternis,
die trifft auch dich, das ist gewiss.
In Windeseile ist sie da,
und bleibt ein Weilchen nah.
Die Einsamkeit, die Einsamkeit,
die sich uns zeigt in tiefstem Leid,
ist schlimmer als sie jemals war,
und steigert sich pro Jahr …
Die Leere, diese Leere … ach,
sie macht mich müde, macht mich schwach.
Die Fülle, die ich gestern hielt,
hat sich so wohl gefühlt.
Das Nichts, das Nichts, das kalte Nichts,
das mich begleitet angesichts
des Todes, der dich stahl,
ist meine ärgste Qual …
© Bettina Lichtner
Sonntag, 11. Mai 2014
In Weisheit leben
Wir tragen das Sterben tagtäglich herum.
Ein Schnips und das Leben ist aus.
Wir regen uns auf und wir nehmen was krumm,
als lebten wir ewig im Haus …
Wir hetzen und jagen, als bliebe uns Zeit.
Als würden wir ur- und steinalt.
Die Weisen, die Weisen, die wissen Bescheid.
Die kennen den irdischen Halt.
Die wissen, dass alles beendet sein muss.
Die tragen den Tod auch im Geist.
Und stehen sie einst - wie wir alle - vorm Schluss,
dann sind sie bedächtig gereist.
Sie haben die Bürden, sie haben die Freud'
getragen mit Gott an der Hand.
Die Weisen, die Weisen, die wissen Bescheid.
Die haben mehr Sinn und Verstand.
Drum übe dich täglich, ein Weiser zu sein.
Und wisse, das Leben ist knapp.
Und wirf aus der Brust deinen lieblosen Stein,
und löse das Jagdfieber ab.
Ein Herz voller Liebe, das wünsche ich dir.
Und Ruhe, Besinnung und Gott.
Tritt er durch die weise geöffnete Tür -
wer fürchtet dann noch das Schafott??
© Bettina Lichtner
Samstag, 10. Mai 2014
Immer zu zweit
Geträumt, gelacht, getanzt, gespielt,
und alle Tage reich gefühlt -
das ist es wohl, was mich umschreibt,
und was auch Euch im Herzen bleibt.
Vielleicht war dies und das versäumt,
doch, wenn ein Mensch sein Plätzchen räumt,
dann muss genügen, was geschenkt.
Und weh', wer ans Versäumte denkt!!!
Mein Krug war voll, der Trank war gut.
Pulsierend war mein Lebensblut.
Die ganze Welt war mein Zuhaus'.
Doch irgendwann geht 's Lichtlein aus …
Ging aus für mich, geht aus für dich,
für ihn und sie, doch du und ich
wir bleiben bis in Ewigkeit
in beider Herzen stets zu zweit ….
© Bettina Lichtner
Freitag, 9. Mai 2014
Reuevoll bleib ich zurück
Danke, Gott, für all die Zeit,
die du schenktest, uns zu lieben.
Stunden voller Heiterkeit,
Stunden auch mit Zank und Streit,
hast du mir ins Herz geschrieben.
Manches Wort, das mir entfloh,
hat der Teufel mir geflüstert.
Hart, verletzend, grob und roh
hat es sich mit Wut und Co.
und sogar mit Hass verschwistert.
Und ich wünschte, es wär' nie,
nie aus meinem Mund gekommen!
Denn die Antisympathie
(als ein Feind der Harmonie)
hat sich all mein Glück genommen.
Und zerriss es kurz und klein.
Und die vielen, vielen Scherben
liegen nun im Herzen mein.
Konnte ich so zornig sein
vor dem sichren Tod und Sterben?
Habe ich denn nicht bedacht,
welche Schuld ich damit lade?
Gott, was habe ich gemacht???
Für die Zeit, die schlecht verbracht,
ist das Leben doch zu schade …
Und nun kam Gevatter Tod
und lässt mir Gewissensbisse.
Oh, wie wankend ist das Boot.
Oh, wie groß die innre Not,
dass ich gleich die Fahne hisse ….
Gott, verzeih' das böse Wort,
das ich sprach zu meinem Lieben,
jener, der auf ewig fort.
Sage ihm von hier nach dort:
"Wär' doch Reue-Zeit geblieben …."
© Bettina Lichtner
Donnerstag, 8. Mai 2014
Geträumte Brücken
Lass mich eine Brücke schlagen
in das Reich der Ewigkeit.
Denn mich dürstet nach den Tagen,
da wir träumend, liebend lagen,
jüngst ….. in der Vergangenheit.
Ach, es zieht mich immerwährend
in Gedanken fort zu dir.
Das Alleinsein ist beschwerend,
und die Zeit, die so betörend,
kehrt ja nimmermehr zu mir.
Zu den Sternen möcht' ich fliegen
(doch, ich ginge auch zu Fuß …).
Bin im Traum hinauf gestiegen
(welch ein sinnliches Vergnügen).
Und im Traume kam dein Gruß.
Und im Traum, da schlug ich Brücken.
Und im Traum war alles schön.
Dann ließ sich der Alltag blicken,
und das herrliche Entzücken
ging auf Nimmerwiedersehn …
Treue Nächte, hört mein Flehen:
lasst mir die verträumte Welt.
Lasst mich durch die Tage gehen,
die die Augen nicht mehr sehen.
Seid mein Steg zum Himmelszelt …
© Bettina Lichtner
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