Sterblicher! Du gehst vorbei,
wo man mich hat hingeleget.
Schaue hier dein Konterfei,
wenn man dich zu Grabe träget.
Meine Gruft ist dein Prophet,
dass es dir wie mir ergeht.
Dieser Staub ist auch vorhin
Fleisch und Blut, wie du, gewesen.
Und wie ich jetzt Asche bin,
so wird man von dir auch lesen.
Man vergisst im Tode mein,
so wird man vergessen dein.
Heute mir und morgen dir,
du musst endlich an die Reihen.
Darum stirb in Zeiten hier,
so darfst du den Tod nicht scheuen.
Du hast keine Todesfrist:
Mensch, bedenke, was du bist.
© Benjamin Schmolk (1672-1737)