Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben.
Unter Gottes Hand gestaltete ich mein Leben.
In Gottes Hand gebe ich mein Leben zurück.
© Augustinus (354 n.Chr. - 430 n.Chr.)
Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben.
Unter Gottes Hand gestaltete ich mein Leben.
In Gottes Hand gebe ich mein Leben zurück.
© Augustinus (354 n.Chr. - 430 n.Chr.)
Ob wir uns wiedersehen?
Kein Menschenauge kann es erspähen,
was in der Zukunft mag geschehen.
In Gottes Ratschluss steht es geschrieben.
Ach, bitter ist der Trennung Schmerz,
doch flüstert 's leise uns ins Herz:
Es sehen sich wieder
die sich lieben!
Wann wir uns wiedersehen?
Die Zeit in Jahren und in Stunden
ist pfeilschnell, ach, dahin geschwunden,
und keine Zeit ist uns geblieben.
Die Liebe nur sie trotzt der Zeit,
und wär 's erst in der Ewigkeit!
Es sehen sich wieder
die sich lieben!
Wo wir uns wiedersehen?
Von diesem dunklen Erdensterne
in einer sonnenhellen Ferne
glänzt uns ein Jenseits drüben.
Was hier als Hindernis sich stellt,
erreicht nicht jene schöne Welt.
Es sehen sich wieder
die sich lieben.
© Dr. Emil Reinbeck (erstmalig veröffentlicht 1856)
Ein Tag, der sagt 's dem andern,
mein Leben sei ein Wandern
zur großen Ewigkeit.
O Ewigkeit, du schöne,
mein Herz an dich gewöhne,
mein Heim ist nicht von dieser Zeit.
© Gerhard Tersteegen (1697-1769)
Sahst du ein Glück vorübergehen,
das nie sich wiederfindet,
ist 's gut, in einen Strom zu sehen,
wo alles wogt und schwindet.
O, starre nur hinein, hinein!
Du wirst es leichter missen,
was dir, und sollt 's dein Liebstes sein,
vom Herzen ward gerissen.
Blick' unverwandt hinab zum Fluss,
bis deine Tränen fallen.
Und sieh durch ihren warmen Guss
die Flut hinunterwallen.
Hinträumend wird Vergessenheit
des Herzens Wunde schließen.
Die Seele sieht mit ihrem Leid
sich selbst vorüberfließen.
© Nikolaus Lenau (1802-1850)